Bürgerinformation
2019 www.feuerwehr-luettringhausen.de
Gefährdung durch Kohlenstoffmonoxid (CO)
Vor allem während der Heizperioden im Winter werden die deutschen Feuerwehren
wiederholt zu Einsätzen mit Vergiftungen durch Kohlenstoffmonoxid, chemische
Schreibweise "CO", alarmiert. Das Spektrum dieser Einsätze reicht von Unfällen durch
defekte Gasthermen, Fehlbedienung von Kaminöfen bis zum "Indoor"-Grillen.
In fast allen Fällen erkennen die Betroffenen die Gefahr nicht oder zu einem Zeitpunkt, an
dem schon deutliche Folgen einer akuten Vergiftung eingetreten sind. Die Folge sind
einzelne Todesfälle oder oft mehrere Verletzte pro Fall, bei denen – trotz umfangreicher
Therapie – nicht immer Spätfolgen dieser Vergiftung abgewendet werden können.
Laut statistischem Bundesamt sind im Jahr 2010 481 Menschen in Deutschland an einer
CO-Vergiftung gestorben, wobei teilweise auch Tote nach Bränden mitgezählt wurden.
Wie groß ist die Gefahr durch Kohlenstoffmonoxid?
Wo entsteht Kohlenstoffmonoxid in meinem Haushalt?
Kohlenstoffmonoxid entsteht bei Verbrennung kohlenstoffhaltiger Substanzen, z.B. Holz,
Kohle, Papier, Erd- und Flüssiggas oder vieler Kunststoffe im Fall einer nicht
ausreichenden Sauerstoffzufuhr. Da Verbrennungsreaktionen in der Natur und Technik
niemals in allen Bereichen der Flamme das ideale Mischungsverhältnis aus Brennstoff –
und Sauerstoff bieten, entsteht zwangsläufig bei jeder Verbrennung kohlenstoffhaltiger
Substanzen – zumindest in Spuren – Kohlenstoffmonoxid.
Normalerweise ist das kein Problem, wenn Sie z.B. den Holzkohlengrill im Freien
benutzen, ihre Heizung ordnungsgemäß funktioniert und die Abgase über den Kamin
abgeleitet werden. Gefährlich wird es erst, wenn Kohlenmonoxid in großen Mengen
entsteht und es sich in Aufenthaltsräumen von Menschen und Tieren anreichert.
Wie wirkt Kohlenstoffmonoxid auf den Menschen?
Kohlenstoffmonoxid ist farblos, geruchlos, geschmacklos und hochgiftig. Es kann vom
Menschen nicht wahrgenommen werden. Im Körper blockiert es den
Sauerstofftransport über die roten Blutkörperchen und führt damit quasi zu einem
"inneren Ersticken". Der Vergiftete verspürt dabei jedoch keine Atemnot.
Bei leichten CO-Vergiftungen können die Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit,
Erbrechen und Schläfrigkeit leicht dazu führen, dass die eigentliche Ursache übersehen
wird. Im Fall hoher CO-Konzentrationen in der Raumluft genügen bereits wenige
Atemzüge bis zum Eintritt der Bewusstlosigkeit oder nachfolgend des Todes.
Richtiges Verhalten bei Verdacht auf eine CO-Vergiftung
Vergiftungen durch Kohlenmonoxid sind selten und schwer zu erkennen. Sollten Sie
daher aufgrund der Umstände und Symptome bei Ihnen oder anderen Personen das
Vorliegen einer CO-Vergiftung vermuten, handeln Sie wie folgt:
Verlassen Sie mit allen Personen sofort den möglichen Gefahrenbereich und gehen Sie ins Freie
Wählen Sie den Notruf 112 und schildern Sie Ihre Symptome und weisen Sie auf die vermutete
Ursache Kohlenmonoxid hin
Gefährden Sie sich nicht selbst durch Rettungsversuche
Weisen Sie die Feuerwehr und den Rettungsdienst ein
Überprüfen Sie Ihren Haushalt auf mögliche Gefahrenquellen
Mögliche Gefahren bestehen an einer Heizungsanlage durch:
Defekte oder mangelnde Wartung
verlegte Schornsteinauslässe, z.B. durch Sturmschäden, Vogelnester
undichte Schornsteinanschlüsse
verstopfte oder verbaute Schornsteine, z.B. durch nachträglich eingebrachte Rohrleitungen
Zu wenig Zuluft durch verschlossene Tür- und Fensteröffnungen zur Heizanlage oder
durch den Betrieb von (Abluft)-Wäschetrocknern oder Lüftungsgeräten in unmittelbarer Nähe zur Heizung
Verkleben der Brennersteuerung bei Gasthermen in Badezimmern durch Haarspray
Nicht fachgerechte Nachinstallation von Kaminöffen, z.B. durch Eigenbau
Bedienungsfehler bei Kaminöfen (mangelnder "Zug")
Rückstau der Abgase bei "Inversionswetterlagen" in den Wintermonaten
Weitere Gefahrenquellen:
Einsatz von Geräten mit Verbrennungsmotoren bei unzureichender Belüftung
Betrieb von gasbetriebenen Geräten in geschlossenen Räumen, z.B. Heizpilze und
Heizstrahler
Der Betrieb von Gas- oder Kohlengrills auf ein- oder mehrseitig geschlossenen
Balkonen oder vor Fenstern kann unbemerkt zur Kohlen-monoxidvergiftung führen;
ein brennender oder auch nur nachglimmender Holzkohlengrill innerhalb der
Wohnung bedeutet akute Lebensgefahr!
Diese Aufzählung kann nicht umfassend sein.
Zusätzlicher Schutz durch Kohlenmonoxid-Warnmelder
Durch Installation eines Kohlenmonoxid-Warnmelders können Sie Ihren Schutz sinnvoll
verbessern. Dabei ist jedoch zu beachten:
Die Installation eines Kohlenmonoxidwarnmelders ist eine sinnvolle Ergänzung und
kein Ersatz für Rauchmelder.
Ein Kohlenmonoxidwarnmelder kann keine Wartung der Heizanlage ersetzen oder
Prüfintervalle verlängern.
In Deutschland werden derzeit mehr als 15 verschiedene Modelle angeboten. Folgende
Kriterien sollte ein CO-Warnmelder für den Einsatz in Wohnungen erfüllen:
Elektrochemische oder Metalloxid-Messzelle;
die in Deutschland auf dem Markt erhältlichen Melder haben fast alle eine
elektrochemische Messzelle mit einer Haltbarkeit bis zu 7 Jahren
Messung nach dem Integrationsprinzip, wobei sowohl die CO-Konzentration, als auch
der Zeitraum über den diese Konzentration gemessen wird, Alarm-Kriterien sind.
Geprüft nach DIN EN 50291-1; VDE 0400-34-1 2010-11
Optischer und akustischer Alarm; deutlich unterscheidbare Alarm- und Diagnosetöne
Ein Anzeigedisplay ist sinnvoll zum Verständnis der unterschiedlichen Meldungen und
Alarme
Automatischer Selbsttest; Warnung bei Störungen; Anzeige des Endes der Lebensdauer
der Messzelle
Batteriealarm
Batterielaufzeiten von einigen Jahren (bis zu 5) sind Standard; Die Batterie sollte selbst
austauschbar sein
Deutschsprachige Bedienungs- und Installationsanleitung
Klare Handlungsweisungen auf dem Karton oder der Bedienungsanleitung für den
Alarmfall
CO-Melder sollten wie folgt installiert werden:
wird nur ein Melder installiert, sollte dieser im Schlafbereich oder im Flur vor dem
Schlafbereich installiert werden; Installationshöhe zwischen 1,5 m bis 1,85 m oberhalb
des Fussbodens
für zusätzlichen Schutz kann ein zweiter CO-Melder in mindestens 6m Abstand zur
Heizung installiert werden
CO-Melder sollten nicht in Küchen, feuchten oder sehr staubigen Räumen installiert
werden